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Katholische Kirche Malkotsch - ein Ort gegen das Vergessen

Heinz-Jürgen Oertel · 13. Februar 2025
Offene Kirche Malkotsch
Offene Kirche Malkotsch
Offene Kirche Malkotsch

Offene Kirche Malkotsch

Seit dem Jahr 2015 besteht wieder Hoffnung für den Erhalt der Kirche als Offene Kirche Malkotsch. Die Initiative zu diesem Projekt wurde bereits Ende 2013 von dem Architekten Sebastian Szaktilla gestartet. Szaktilla lebt und arbeitet in Deutschland und Budapest, ist aber auch schon in Siebenbürgen aktiv gewesen. Durch Zufall wurde er auf die Kirche Sankt Georg in Malkotsch aufmerksam. Gebaut um das Jahr 1870, war sie bis in die 70er Jahre des letzten Jahrhunderts der Mittelpunkt des katholischen Lebens in Malkotsch. Nach dem Weggang von immer mehr Deutschen, besonders nach dem Fall des Eisernen Vorhangs 1989/90, begann der zunehmende Verfall. Dramatische Folgen hatte vor knapp zehn Jahren ein Erdbeben, bei dem das Dach einstürzte. In diesem Zustand lernte Szaktilla die Kirche kennen. Sie ist noch immer eines der wichtigsten architektonischen Zeugnisse der Dobrudschadeutschen und besitzt den höchsten Kirchturm der ehemaligen deutschen Gemeinden in der Dobrudscha. Sebastian Szaktilla und Titus Möllenbeck sowie weitere Akteure in Deutschland und in Rumänien fanden sich in der „Arbeitsgruppe Malkotsch“ zusammen, die bisher viermal getagt hat. Erstmals öffentlich wurde dann das Nutzungskonzept „Offene Kirche“ auf einer Tagung der Akademie Mitteleuropa e.V. in Bad Kissingen im Februar 2015 vorgestellt. Vorgesehen ist der Erhalt der Bausubstanz, damit die „Offene Kirche“ als Erinnerungsort für die Dobrudschadeutschen, als Touristenziel und Ort der Begegnung mit den jetzigen und früheren Bewohnern dienen kann. Malkotsch liegt nur wenige Kilometer entfernt von Tulcea auf der Straße nach Mahmudia und Murighiol, wichtigen Toren zum Donaudelta. Offen ist bisher noch die Finanzierung. Sie soll durch Mittel der Bundesregierung (Kulturhaushalt des BKM), Zuwendungen kirchlicher Einrichtungen und privater Spenden gesichert werden. Wer etwas spenden möchte für die Fortsetzung der Arbeiten zum Erhalt der Kirche in dem beschriebenen Sinne, kann das schon heute tun; ein Spendenkonto beim Bessarabiendeutschen Verein ist eingerichtet. Die Spende bitte mit dem Verwendungszweck: Projektkonto 1170 — Offene Kirche Malkotsch

Seit September 2020 gibt es die Neuigkeit, daß die Kirche zum rumänischen Kulturerbe erhoben wurde. Hoffen wir positiv, Geld wird trotzdem immer benötigt. Weiter spenden, bitte!

In Tulcea hat sich im April 2021 ein Projektteam zur Rettung der Kirche St. Georg in Malkotsch gebildet, an dem auch der Bessarabiendeutsche Verein Teil hat. In einer ersten Runde wurden vom rumänischen Staat Fördermittel akquiriert, mit deren Hilfe das weitere Vorgehen zum Erhalt geplant werden wir. Ende 2021 gab es einen Sachstandsbericht, welcher den aktuellen Status der Kirche festhält und Maßnahmen zur denkmalgerechten Restaurierung enthält. Auch durch den Krieg in der Ukraine hat sich die finanzielle Lage in Rumänien verschlechtert. Ein Antrag für den nächsten Schritt wird gestellt. Mit einem Ergebnis vor Mitte 2025 wird nicht gerechnet.