Bessarabienhilfe
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Es waren die ersten Studienfahrten nach Bessarabien unter der Regie von Edwin Kelm, die uns zeigten, dass wir in den ehemaligen deutschen Kolonien mehr würden tun können, als unsere eigene Familiengeschichte zu vervollkommnen. Das Bild, das sich in den 1980er Jahren in den ehemaligen bessarabiendeutschen Dörfern zeigte, war geprägt durch Armut, was in vielen deutschen Besuchern den Wunsch zum Helfen entfachgte. Die Bessarabienhilfe war geboren und ist seither ein wichtiges Instrument, um spendenfinanzierte Hilfslieferungen nach Bessarabien zu bringen. Bekleidung, medizinische Geräte und Arzneimittel sind nur einige Beispiele der gelieferten Spenden. Schulen, Krankenhäuser und Kirchen wurden saniert und wieder aufgebaut.
Begonnen mit Edwin Kelm, ist seither die Hilfe für die ehemaligen Kolonien integraler Bestandteil des Bessarabiendeutsche Vereins. Ingo Rüdiger Isert, Günther Vossler und seit 2019 Simon Nowotni koordinierten die Arbeit.
Die Corona-Pandemie war eine besondere Herausforderung für die Bessarabienhilfe. Simon Nowotni hatte eben erst den Posten von Günther Vossler übernommen, der immer noch unterstützend zur Seite stand, aber kurze Zeit später seine schlimme Krebsdiagnose erhielt. Dennoch gelang es, die Hilfe aufrecht zu erhalten.
Eine völlig neue Herausforderung für die Bessarabienhilfe stellte der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine dar. Nicht nur wurde das Überbringen der Lieferungen erschwert, die Bedürfnisse der Menschen änderten sich auch grundlegend. Simon Nowotni fand praktisch über Nacht einen Weg, wie er die benötigte Hilfe umsetzen konnte: als Leiter der Bessarabienhilfe gründete er den Verein "Ermstal hilft" e.V., mit dem er gemeinsam mit freiwilligen Fahrern Hilfslieferungen in die Ukraine brachte und von dort geflohene Menschen wieder mit zurück nahm und in Unterkünften im Ermstal unterbrachte.
Um den neuen Anforderungen besser entgegentreten zu können, wurde in der Delegiertenversammlung vom 17.06.2023 beschlossen, aus der Zusammenlegung der Bessarabienhilfe und der Heimatgemeinden die neue Bessarabien-Kooperation ins Leben zu rufen. Mitglieder des Ausschusses sind: Natali Block-Nargan, Viktor Fritz, Beate Lutz-Kinkel, Renate Nannt-Golka, Lore Netzsch, Heinz-Jürgen Oertel, Manfred Ross, Max Rosskopf und Werner Schabert. In den Vorsitz wurde Simon Nowotni gewählt, als Stellvertreterin Hiltrud Elbert-Fano.
Ziel ist, einen besseren Austausch mit den Bedarfen vor Ort in Bessarabien und der Dobrudscha zu erreichen und es wurden auch schon einige Projekte aus Bereichen wie Kultur, Bildung, Sport, Tourismus und Wirtschaft diskutiert, deren Umsetzung leider durch die aktuelle Kriegssituation verhindert wird. Momentan steht ganz klar die humanitäre Hilfe im Fokus der Bemühungen.
An dieser Stelle sei noch einmal betont, dass diese wichtige Arbeit ohne unsere Mitglieder, Spender und Freunde nicht möglich wäre. Hierfür unseren tiefempfundenen Dank!
Wer sich gerne mit einer Spende beteiligen möchte, der findet hier unsere Spendeninformationen. Bitte wählen Sie als Betreff: Bessarabienhilfe