Mit herzlichem Dank empfing der Bessarabiendeutsche Verein im Februar 2023 eine Spende in Höhe von 10.000 Euro für unsere Flüchtlingshilfe von der Margarete Müller-Bull Stiftung. Wie kam es zu dieser großzügigen Zuwendung?
Bereits seit Beginn des Ukraine-Krieges bringt der Bessarabiendeutsche Verein in Zusammenarbeit mit dem Schwesterverein Ermstal-Hilft regelmäßig humanitäre Hilfe in die betroffenen Gebiete (siehe unsere Pressemeldung: Ein Jahr Krieg). Hiervon berichtete unser Bundesgeschäftsführer Hartmut Knopp beim Großspende für die Flüchtlingshilfe Margarete Müller-Bull Stiftung spendet 10.000 Euro Jahresgespräch des Innenmisters Thomas Strobl mit den Vertriebenenverbänden Baden-Württembergs. Dort ebenfalls anwesend waren Franz Longin und Christoph Zalder als Vertreter der Sudetendeutschen.
Beide sind zugleich als Vorsitzender und Stellvertretender Vorsitzender im Stiftungsrat eben jener Margarete Müller-Bull Stiftung aktiv, die uns kurze Zeit später die Großspende zukommen ließ.– Großartig, dass hier die Solidarität mit der Ukraine über die Grenzen der Landsmannschaften hinweg die Kräfte bündelt!
Was hat es nun mit der Margarete Müller-Bull-Stiftung auf sich? Sie geht hervor aus dem Vermächtnis ihrer gleichnamigen Patin: Magarete Müller-Bull (*1908 in Brandenburg an der Havel, †2002 in Esslingen) setzte sich zeitlebens mit großem Engagement für soziales und verantwortungsvolles Handeln ein. Geboren in gutbürgerlichem Hause, besuchte sie zunächst die Höhere Töchter Schule, bevor sie eine Lehre als Industriekaufmann absolvierte und nach dem zweiten Weltkrieg das Unternehmen ihres Mannes Karl Müller während seiner Gefangenschaft bei den Alliierten über Monate hinweg selbstständig führte.
Danach kam sie vom Schalten und Walten nicht mehr los, beteiligte sich weiterhin aktiv an der Unternehmenspolitik, nachdem ihr Mann wieder auf freiem Fuße war, und übernahm das Geschäft zu Gänze, als dieser bereits 1959 starb. Das Unternehmen Elektror, anfangs auf Elektromotoren spezialisiert, entwickelte sich in der Nachkriegszeit zu einem weltweit führenden Hersteller von Ventilatoren. Margarete Müller-Bull machte den Betrieb zu einem Unternehmen mit 300 Mitarbeitern, Produktionswerken an drei Standorten und einem globalen Vertriebsnetz. Sie war jedoch nicht nur erfolgreiche Unternehmerin, sondern setzte sich auch für in Not geratene Menschen ein, ebenso wie für den Tierschutz.
Nach dem Tode Margarete Müller-Bulls ging das Unternehmen in den Besitz der neu gegründeten Stiftung über, deren Satzung sie als Initiatorin noch selbst mitgestaltete.
Der Jahresgewinn des Unternehmens wird nun dem Stiftungskapital zugeführt und kommt den lokalen und weltweiten Förderprojekten im Sinne der Stifterin zu. Es dreht sich um solche zur Förderung von Gesundheit und Bildung in Entwicklungsländern, Tierschutz, Artenvielfalt und Wissenschaft.
Auch schon im vergangenen Jahr 2022 standen Projekte zur humanitären Hilfe für die Ukraine auf der Förderliste. Nun reiht sich auch der Bessarabiendeutsche Verein ein in die Gruppe der Förderpartner. Wir sind froh, dass unsere Arbeit wertgeschätzt wird und dankbar, weitere humanitäre Hilfe umsetzen zu können.