Pudelkapp

Im Bessarabischen Museum in Stuttgart gibt es einige Fellmützen, die man in Bessarabien „Pudelkapp“ nannte. Das Fell, aus dem die Mützen hergestellt wurden, bezeichnete man als Persianer oder Karakul.

Nur wenige Stunden bis zu einigen Tagen ist das Karakullamm alt, wenn es wegen seines gelockten Fells getötet wird. Die Hauptmenge der Felle wurde in Russland gegerbt. Der Begriff Persianer bezeichnet somit nicht das Herkunftsland, er leitete sich vom früheren Handelsweg über Persien ab. (Wikipedia)

Anfang des 20. Jahrhunderts bis in die 1920er Jahre war die Persianer-Mütze eine gebräuchliche Kopfbedeckung bei den bessarabischen Männern.

Die Familie meiner Frau brachte 1940 von der Umsiedlung nach Polen und dann von der Flucht 1945 in den Westen ein paar Persianerfelle mit. Meine Frau Ilse geb. Pahl wurde geboren im Jahr 1934 in Leipzig. Bessarabien. Mein Schwiegervater hatte dort einen recht großen Hof und eine Karakulschafzucht. In Polen, im Wartheland lehte er die Übernahme eine Hofes aus moralischen Gründen ab, er wurde Verwalter auf dem Gut Rößlingen. Meine Frau ging dort in der Kreisstadt Konin zur Schule und sagte immer, hier habe ich meine schönsten Jugendjahre verbracht.

Aus den Persianlerfellen hat hat man dann hier bei uns nach Modellen eine Pudelmütze angefertigt. Unser Sohn Eckard trägt sie gerne im Winter, wenn es sehr kalt ist. Das ist eine tolle Erscheinung.