Der Titel kommt woher?
Bessarabien-Logo
Bessarabien­deutscher
Verein e.V.
Dobrudscha-Logo

Messingpfanne zum Marmeladekochen

Eva Höllwarth · 23. Mai 2023
Messingpfanne in unserer Ausstellung
Messingpfanne in unserer Ausstellung

Bei den flachen Messingpfannen mit konischem Rand im Museum handelt es sich um keine dekorativen Obstschalen, sondern um Gefäße zum Kochen von Marmelade und Konfitüre.

Im Kochbuch „Dampfnudeln und Pfeffersoß“ wird darüber geschrieben: „In der Sommerküche oder auf dem Bauernhof, in dem kühlen Schatten eines Baumes, stand die Hausfrau und arbeitete schwer.

In großen, flachen Messingschüsseln brodelte und spritzte das Gsälz, so heißt auf schwäbisch Marmelade. Viele Gläser oder Töpfe waren davon notwendig, um den Frühstückstisch der Familie in den langen Wintermonaten mit Marmelade und Konfitüre zu bereichern“.

Auch nach dem Krieg, hauptsächlich in der schlechten Zeit, waren diese Messingpfannen sehr nützlich. In ihnen brannte die Marmelade nicht so schnell an wie in emaillierten Töpfen. Durch die große Grundfläche der Messingpfanne konnte der Inhalt an Kochgut sehr schnell erwärmt werden. Zuerst wurde das Feuer klein gehalten bis der Zucker sich vollkommen aufgelöst hatte. Dann machte man es stärker und unter ständigem Rühren ließ man die Marmelade so lange kochen, bis sie die gewünschte Konsistenz erreicht hatte.

Mein Mann erzählte mir, dass er und seine Schwester beim Rühren der Marmelade immer helfen mussten, damit das Obst nicht anbrannte. Sie ließen aber gerne das Mus stehen, damit sich Blasen bildeten, die so schön „blubberten“. Dafür wurden sie dann immer von der Mutter energisch zurechtgewiesen und sie mussten schleunigst weiter rühren.