Foto-Wettbewerb für das Heimatmuseum
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Foto: Andrea Schein, 2017
„Ihr Foto kommt im Heimatmuseum groß raus!“ Mit dieser Überschrift startete in der Mai-Ausgabe unseres Mitteilungsblattes ein Wettbewerb, in dem wir eine Landschaftsaufnahme aus dem südlichen Bessarabien, dem Budschak, suchten. Entsprechende Bilder waren an den Verein zu mailen oder zu schicken. Und tatsächlich war diese „Mitmachaktion“ in unseren Augen ein voller Erfolg. Immerhin acht Einsender sandten uns bis Mitte Juni insgesamt 68 Bilder.
Der Museumskurator Olaf Schulze, der auch die Idee zu diesem Wettbewerb hatte, machte eine Vorauswahl von rund 15 Aufnahmen, die er am Dienstag, den 27. Juni, einer hausinternen Jury von haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern des Heimathauses präsentierte. Diese Präsentation fand mit einem Beamer direkt auf die Wandfläche im ersten Raum des Heimatmuseums statt, so dass der mögliche Ausschnitt in Originalgröße zur Geltung kam. Dabei wurde von jedem Einsender mindestens ein Bild gezeigt. Zum Schluss kristallisierten sich zwei Kandidaten für die Endrunde heraus, eine Mehrheit der Anwesenden entschied sich für das Siegerbild, für das auch Ingo Rüdiger Isert, der langjährige Leiter des Museums, plädierte, weil es eine besonders typische bessarabische Ansicht festhält.
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Dieser Ausschnitt des Siegerbildes von Andrea Schein wird in Kürze in unserem Museum zu sehen sein
Foto: Andrea Schein, 2017
Die meisten Einsendungen hielten sich an die in der Wettbewerbsausschreibung formulierten Vorgaben, doch gab es auch Bilder, die andere Motive zeigten und die Jury auch überzeugten. So ist auf dem Siegerbild ein Teil einer Siedlung zu erkennen, wenn auch nicht im Vordergrund. Unser Sieger ist eine Frau, sie heißt Andrea Schein und lebt in Nordfriesland in Schleswig-Holstein. Die Fotos, die sie uns schickte (immerhin 33 an der Zahl) entstanden 2017 in der Gegend zwischen Lichtental und Sarata. Sie zeigen die Ausläufer einer Siedlung in einer leichten Senke, wie es häufig im südlichen Bessarabien vorkommt, ein Weg läuft in die weite Landschaft hinein, der Himmel mit einigen Wolken ist deutlich erkennbar. Aus diesem Querformat wird ein Ausschnitt auf eine 2 m hohe und 1,60 m breite Holzplatte gedruckt und an der Wand befestigt.
Den zweiten Platz belegte eine interessante Aufnahme des Ehepaars Andrii und Iryna Pavaluka, die normalerweise in der zur Ukraine gehörenden ehemals deutschen Siedlung Hoffnungsfeld leben, sich aber derzeit als Kriegsflüchtlinge in Deutschland aufhalten. Die ausgewählte Aufnahme entstand im Umfeld ihrer Heimat vor etwa fünf Jahren und zeigt vor weiter Landschaft links ein Pferd im Mittelgrund und dahinter einen altertümlichen Holzwagen, wie er auch schon in der Zeit vor 1940 von den Bessarabiendeutschen genutzt wurde. Außerdem hatte fast jede Familie ihre eigenen Pferde, die von großer Bedeutung für den bäuerlichen Betrieb waren.
Dieses, wie auch andere Bilder der übrigen Einsender, gefielen der Jury so gut, dass beschlossen wurde, auch andere Bilder in der einen oder anderen Form in die neue Dauerausstellung einzubauen. Und so sind eigentlich alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen des Wettbewerbs Gewinner. Die Siegerin werden wir zur Neueröffnung der Dauerausstellung, vermutlich Ende November, nach Stuttgart einladen.
Die weiteren Einsender waren Hildtrud Elbert-Fano, Viktor Fritz, Hartmut Knopp, Nicole Kuhn und Hedi Roßkopf, und von jedem Einsender ist hier eines der Bilder der Endauswahl wiedergegeben. Der Bessarabiendeutsche Verein bedankt sich bei allen, die sich die Mühe gemacht haben und ihre Fotobestände durchsahen. Die Mühe hat sich auf jeden Fall gelohnt. Vielen Dank! Und bitte seien Sie nicht allzu traurig, nur einer kann gewinnen.