Der Titel kommt woher?
Bessarabien-Logo
Bessarabien­deutscher
Verein e.V.
Dobrudscha-Logo

Feierliche Eröffnung der neu gestalteten Dauerausstellung

Brigitte Bornemann · 15. Februar 2024
Führung in der neuen Dauerausstellung mit Hartmut  Knopp
Führung in der neuen Dauerausstellung mit Hartmut Knopp

Endlich war der große Tag gekommen. Unser Großprojekt der letzten fünf Jahre, die Neugestaltung des Museums, näherte sich dem krönenden Abschluss. Gleich sollte das exklusiv eingeladene Publikum zur Eröffnungsfeier kommen – und im Raum 3 der Dauerausstellung wurde noch gefegt, Kartons lagen im Weg. Kein Grund zur Panik! Nach so langer Zeit mit Pech und Pannen ließen wir uns nicht mehr aus der Ruhe bringen. Alle legten mit Hand an, und binnen kurzem erstrahlte der Raum in voller Schönheit.

Zur Eröffnungsfeier waren die Mitwirkenden und Förderer der Museumsneugestaltung eingeladen, ebenso eine Fachöffentlichkeit aus Verbänden, Kultur, Wissenschaft und Politik. Mit etwa 80 Personen war der Festsaal gut gefüllt. Zur musikalischen Begleitung hatte der Pianist und Musiklehrer Oliver Dermann seine Abschlussklasse mitgebracht, Abiturienten des Albert-Einstein-Gymnasiums in Böblingen.

In der Andacht sprach Pfarrerin Florentine Wolter über die Herausforderungen und den Segen gemeinschaftlicher Arbeit. Brigitte Bornemann stellte in ihrer Begrüßungsansprache die Andacht als ethnische Besonderheit der Bessarabiendeutschen vor, die bis in den württembergischen Pietismus zurückreiche. Der volle Klang beim Eingangslied „Lobet den Herren“ bewies, dass die Gäste, obschon verschiedenster Herkunft, keine Scheu kannten.

Als Gäste wurden zunächst drei alte Herren der Erlebnisgeneration vorgestellt: Prof. Siegmund Ziebart, P.i.R. Oskar Lindemann und P.i.R. Egon Buchholz, alle über 90, hatten es sich nicht nehmen lassen, zu diesem bedeutenden Tag nach Stuttgart zu kommen. Von den Ehrengästen seien hier nur die protokollarisch wichtigsten genannt: Herr Daniel Lede Abal (MdL), Sprecher für Migration in der Grünen-Fraktion, Landrat Heinz Eininger aus Esslingen und Oberbürgermeister Pascal Bader aus Kirchheim/Teck.

Das erste Grußwort sprach Frau Petra Pechbrenner vom Innenministerium Baden-Württemberg, die unseren Museumsumbau sehr unterstützt hatte und den Verein für sein solides Fundament im ehrenamtlichen Engagement lobte. Herr Marc Gegenfurtner, Leiter des Kulturamts der Stadt Stuttgart, hieß uns willkommen in der noch recht jungen Stuttgarter Initiative „Erinnerungskultur“.

Den Festvortrag hielt Dr. habil Mathias Beer vom Institut für donauschwäbische Geschichte der Universität Tübingen, beratender Experte in der Historischen Kommission des Bessarabiendeutschen Vereins. Seine Reflexion „Heimatmuseum: wozu?“ lehnte er vergnüglich und tiefsinnig an den Roman „Heimatmuseum“ von Siegfried Lenz an. Der Vortrag wird im Jahrbuch 2025 erscheinen.

Es folgte der Fachvortrag von Museumskurator Olaf W. Schulze, der seit Oktober 2021 unser Modernisierungsvorhaben verantwortlich durchführt. Er hob das Geschichtenerzählen als primäre Methode der Vermittlung hervor und demonstrierte durch seine Kostümierung mit Übermantel und Pudelkapp die sinnliche Dimension der Museumspädagogik.

Zum Abschluss der Feier nahm Brigitte Bornemann die Danksagungen vor. Zunächst zeichnete sie Olaf Schulze mit der Silberne Ehrennadel des Bessarabiendeutschen Vereins aus. In ihrer Laudatio sagte sie, Olaf Schulze als Außenstehender habe offenbar Gefallen an den Bessarabien- und Dobrudschadeutschen gefunden, so dass nun eine sehr schöne Dauerausstellung dasteht. Sie ernannte ihn scherzhaft zum Ehrenbessaraber, was er sich gerne gefallen ließ. Sodann dankte sie Ingo R. Isert, der als langjähriger Leiter des Heimatmuseums die frühere Gestaltung verantwortet hatte und der Modernisierung mit Rat und Tat zur Seite stand. Ingo Isert würdigte den Beitrag der ehrenamtlichen Museumsmitarbeiter, ebenso des Bundesgeschäftsführers Dr. Hartmut Knopp. Schließlich nahmen die anwesenden Museumspaten ihre Patenschaftsurkunde und einen kleinen Blumenstrauß entgegen.

Nun war Zeit für Kaffee, Tee, Gebäck und angeregte Gespräche. Die Führungen durch die neue Dauerausstellung zogen sich noch bis in den Abend hin. Wir erhielten sehr anerkennende Rückmeldungen, sowohl zur Ausstellung als auch zu der angenehmen Stimmung im Haus.