200 Jahre Sarata

Bessrabiendeutscher Verein e.V.
Das historische und das heutige Sarata sind Gegenstand der 64 Seiten starken Broschüre mit 10 sorgfältig recherchierten Artikeln, die als Festschrift zum 45. Bundestreffen des Bessarabiendeutschen Vereins am 19.06.2022 erschienen ist.
Anlass war die 200-Jahr-Feier des Ortes Sarata, der im Jahr 1822 in der südrussischen Steppe von deutschen Einwanderern gegründet wurde. 200 Jahre sind eine Zeitspanne, die zu einer historischen Gesamtschau für die Region Bessarabien einlädt. Dafür leistet diese Festschrift einen Beitrag, indem sie die Bedeutung Saratas für die Region früher und heute beschreibt. Ein Exkurs zu dem bessarabischen Schweizerdorf Schabo, das ebenfalls sein 200-jähriges Jubiläum feiert, gibt einen Eindruck von der Vielfalt der Kolonistendörfer.
Sarata hat etwas Besonderes, das es vor den anderen deutschen Dörfern des historischen Bessarabien auszeichnet. Nach den Ideen der Gründerväter Lindl und Werner sollte es eine urchristliche Gemeinde mit Gütergemeinschaft werden – ein Experiment, das in der Anlage des Ortes noch erkennbar ist, aber schon bald aufgegeben wurde. Was davon blieb, ist dennoch beachtlich: die erste evangelisch-lutherische Kirche Bessarabiens, die Wernerschule als einziges deutschsprachiges Lehrerbildungsseminar und das Alexanderasyl als erste und beispielgebende diakonische Anstalt Südrusslands. Heute begegnet uns in Sarata eine neue Generation Ukrainer, die ein beachtliches bürgerschaftliches Engagement entwickeln. Sarata strebt wieder eine Führungsrolle in der Region an, und es lässt sich dabei inspirieren von der Erinnerung an die deutschen Gründer des Ortes.
Ein Grußwort unseres Bundespräsidenten a.D. Horst Köhler sowie ein Grußwort der Bürgermeisterin von Sarata Victoria Raycheva runden die ansprechend gestaltete Broschüre ab.