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Klöstitz

Cleastita von 140 bis 1995, Weselaja-Dolina von 1995 bis heute

Gründungsjahr

1815 (KERN, A. 1976, S.13)

Siedlungsnummer

Nummer 4

Kreis

Akkerman (KERN, A. 1976, S.263ff.)
Klöstitz
Klöstitz

Landmenge (Hektar) – bei Gründung/bei Umsiedlung

Beginn: 7997 Hektar 

Vor Umsiedlung: 10.790 Hektar (KERN, A. 1976, S.13 und S.263ff.) 

Bedeutung des Namens

Der Name „Klöstitz“ könnte von einem deutschen Ursprung stammen, mit Bezug auf „Kloster“ oder eine Siedlung in der Nähe eines ehemaligen Klosters oder geistlichen Ortes, aber der genaue Ursprung ist nicht vollständig geklärt. (KERN, A. 1976, S.281 

Lokalisierung – damals/heute

Klöstitz liegt im südwestlichen Bessarabien, im Kogälniktal, und heute befindet sich der Ort im südlichen Teil der Ukraine (früher als Teil von Bessarabien). Er heißt Wessela Dolyna/Весела Долина. (KERN, A. 1976, S.281) 

Gründerfamilien

Die Gründerfamilien kamen aus verschiedenen Regionen: 19 Familien aus Württemberg, 14 aus Baden, 7 aus Rheinland-Pfalz, 45 aus Polen und 49 aus Preußen. (KERN, A. 1976, S.281) 

Einwohner

1930: 2.711 Deutsche / 197 Andere 

1940: 3.212 Deutsche / 82 Andere (KERN, A. 1976, S.263ff.) 

Anzahl der Familien Umsiedlung

134 Familien (KERN, A. 1976, S.13) 

Karte

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Besonderheiten der Kolonie

Klöstitz war bekannt für seine fruchtbare Lage am Zusammenfluss von drei Flusstälern, was zu gelegentlichen Überschwemmungen führte, jedoch auch zu einer beeindruckenden landschaftlichen Schönheit. Die Kolonie war ein Zentrum für Weinbau und Obstproduktion und gehörte zu den führenden Orten in der Region für Qualitätswein. Es gab auch eine starke Viehzucht und zahlreiche wirtschaftliche Unternehmungen, wie eine Molkerei und mehrere Ölschlägereien. Aufgrund seiner prosperierenden Wirtschaft wurde Klöstitz als „Schmuckkästchen in der Steppe“ beschrieben. (KERN, A. 1976, S.281) 

Dominante Sprache und Mundart

Die dominante Sprache in Klöstitz war Schwäbisch, da die Mehrheit der Siedler aus Süd- und Südwestdeutschland kam. (KERN, A. 1976, S.281) 

Glaubensrichtung

Die Mehrheit der Siedler in Klöstitz war evangelisch-lutherisch, und das Dorf war von Anfang an ein Zentrum des kirchlichen Lebens in der Region. (KERN, A. 1976, S.281)

Hauptbeschäftigung

Die Hauptbeschäftigung der Menschen in Klöstitz war Landwirtschaft, insbesondere Weinbau und Viehzucht. Neben der Landwirtschaft gab es auch eine Vielzahl von gewerblichen Tätigkeiten, darunter Molkerei, Ölschlägereien und kleinere kaufmännische Unternehmen. (KERN, A. 1976, S.281 und KERN, A. 1976, S.263ff.) 

Historie

Klöstitz wurde 1815 gegründet und gehörte zu den wichtigen deutschen Kolonien in Bessarabien. Es war bekannt für seine Lage im Kogälniktal, das regelmäßig von Überschwemmungen betroffen war, aber auch für seine florierende Landwirtschaft, insbesondere den Weinbau. Die Siedler kamen aus verschiedenen Teilen Deutschlands und Polen, wobei Schwaben eine große Mehrheit stellten. Die Kolonie war ein Zentrum für Weinproduktion, Viehzucht und handwerkliche Tätigkeiten und hatte eine starke kirchliche Bedeutung. Trotz Missernten und Seuchen in den Anfangsjahren wuchs Klöstitz zu einer prosperierenden Gemeinschaft mit 3.212 Deutschen und 82 Nichtdeutschen vor der Umsiedlung im Jahr 1940. 

Literatur/Referenzen

Kern, A. (1976): Heimatbuch der Bessarabiendeutschen  

Weitere Literatur

Mammel, A. (2000): Klöstitz – Das Bild der Heimat. Beiträge zur Geschichte der Kolonie Klöstitz in Bessarabien. (Hrsg.) Ingo Rüdiger Isert. Stuttgart  

Baumann, A. (2011): Klöstitz. 1815 bis 2010. Die Entwicklung eines bessarabischen Dorfes. (Hrsg.) Bessarabiendeutscher Verein e.V.. Stuttgart