Landmenge (Hektar) – bei Gründung/bei Umsiedlung
Beginn: 7997 Hektar
Vor Umsiedlung: 10.790 Hektar (KERN, A. 1976, S.13 und S.263ff.)
Bedeutung des Namens
Der Name „Klöstitz“ könnte von einem deutschen Ursprung stammen, mit Bezug auf „Kloster“ oder eine Siedlung in der Nähe eines ehemaligen Klosters oder geistlichen Ortes, aber der genaue Ursprung ist nicht vollständig geklärt. (KERN, A. 1976, S.281)
Lokalisierung – damals/heute
Klöstitz liegt im südwestlichen Bessarabien, im Kogälniktal, und heute befindet sich der Ort im südlichen Teil der Ukraine (früher als Teil von Bessarabien). Er heißt Wessela Dolyna/Весела Долина. (KERN, A. 1976, S.281)
Gründerfamilien
Die Gründerfamilien kamen aus verschiedenen Regionen: 19 Familien aus Württemberg, 14 aus Baden, 7 aus Rheinland-Pfalz, 45 aus Polen und 49 aus Preußen. (KERN, A. 1976, S.281)
Einwohner
1930: 2.711 Deutsche / 197 Andere
1940: 3.212 Deutsche / 82 Andere (KERN, A. 1976, S.263ff.)
Anzahl der Familien Umsiedlung
134 Familien (KERN, A. 1976, S.13)
Karte
Besonderheiten der Kolonie
Klöstitz war bekannt für seine fruchtbare Lage am Zusammenfluss von drei Flusstälern, was zu gelegentlichen Überschwemmungen führte, jedoch auch zu einer beeindruckenden landschaftlichen Schönheit. Die Kolonie war ein Zentrum für Weinbau und Obstproduktion und gehörte zu den führenden Orten in der Region für Qualitätswein. Es gab auch eine starke Viehzucht und zahlreiche wirtschaftliche Unternehmungen, wie eine Molkerei und mehrere Ölschlägereien. Aufgrund seiner prosperierenden Wirtschaft wurde Klöstitz als „Schmuckkästchen in der Steppe“ beschrieben. (KERN, A. 1976, S.281)
Dominante Sprache und Mundart
Die dominante Sprache in Klöstitz war Schwäbisch, da die Mehrheit der Siedler aus Süd- und Südwestdeutschland kam. (KERN, A. 1976, S.281)
Glaubensrichtung
Die Mehrheit der Siedler in Klöstitz war evangelisch-lutherisch, und das Dorf war von Anfang an ein Zentrum des kirchlichen Lebens in der Region. (KERN, A. 1976, S.281)
Hauptbeschäftigung
Die Hauptbeschäftigung der Menschen in Klöstitz war Landwirtschaft, insbesondere Weinbau und Viehzucht. Neben der Landwirtschaft gab es auch eine Vielzahl von gewerblichen Tätigkeiten, darunter Molkerei, Ölschlägereien und kleinere kaufmännische Unternehmen. (KERN, A. 1976, S.281 und KERN, A. 1976, S.263ff.)
Historie
Klöstitz wurde 1815 gegründet und gehörte zu den wichtigen deutschen Kolonien in Bessarabien. Es war bekannt für seine Lage im Kogälniktal, das regelmäßig von Überschwemmungen betroffen war, aber auch für seine florierende Landwirtschaft, insbesondere den Weinbau. Die Siedler kamen aus verschiedenen Teilen Deutschlands und Polen, wobei Schwaben eine große Mehrheit stellten. Die Kolonie war ein Zentrum für Weinproduktion, Viehzucht und handwerkliche Tätigkeiten und hatte eine starke kirchliche Bedeutung. Trotz Missernten und Seuchen in den Anfangsjahren wuchs Klöstitz zu einer prosperierenden Gemeinschaft mit 3.212 Deutschen und 82 Nichtdeutschen vor der Umsiedlung im Jahr 1940.
Literatur/Referenzen
Kern, A. (1976): Heimatbuch der Bessarabiendeutschen
Weitere Literatur
Mammel, A. (2000): Klöstitz – Das Bild der Heimat. Beiträge zur Geschichte der Kolonie Klöstitz in Bessarabien. (Hrsg.) Ingo Rüdiger Isert. Stuttgart
Baumann, A. (2011): Klöstitz. 1815 bis 2010. Die Entwicklung eines bessarabischen Dorfes. (Hrsg.) Bessarabiendeutscher Verein e.V.. Stuttgart