Landmenge (Hektar) – bei Gründung/bei Umsiedlung
Ursprünglich 5263 Hektar, 1940 8892 Hektar.
(Kern, A. 1976, S. 13 und S. 172ff.)
Bedeutung des Namens
Der Name „Friedenstal“ wurde von den ersten Siedlern gewählt, um den Friedenswillen zu symbolisieren und zu festigen, was angesichts der politischen Unruhen und der verarmten Lebensumstände in Polen von großer Bedeutung war.
(Kern, A. 1976, S. 186ff.)
Lokalisierung – damals/heute
Friedenstal lag im damaligen Bessarabien, im Kreis Akkerman. Heutiger Name ist Myrnopillja/Мирнопілля und liegt in der Ukraine, Rajon Bolhrad.
Gründerfamilien
Die ersten Siedler kamen aus verschiedenen Gebieten: dem Königreich Preußen (mit den Provinzen Brandenburg, Pommern, Ost- und Westpreußen) sowie dem Fürstentum Mecklenburg. Sie hatten sich zuvor in Polen niedergelassen, bevor sie nach Bessarabien zogen.
(Kern, A. 1976, S. 186ff.)
Einwohner
Einwohner 1930: 1.905 Deutsche / 33 Andere
Einwohner 1940: 2.149 Deutsche / 26 Andere
(Kern, A. 1976, S. 172ff.)
Anzahl der Familien Umsiedlung
88 Familien bei der Gründung
(Kern, A. 1976, S. 13)
Karte
Besonderheiten der Kolonie
Die Siedler sprachen vor allem Deutsch, wobei der Dialekt, wie auch in anderen Bessarabiensiedlungen, stark geprägt war.
(Kern, A. 1976, S. 186ff.)
Dominante Sprache und Mundart
Die Kolonie war überwiegend evangelisch-lutherisch. Friedenstal gehörte zum Kirchspiel Arzis, und die Gemeinde hatte eine starke religiöse Ausprägung.
(Kern, A. 1976, S. 186ff.)
Glaubensrichtung
Die Hauptbeschäftigung der Siedler war die Landwirtschaft, insbesondere die Viehzucht und später auch die Milchwirtschaft. Friedenstal war für seine Zucht von Pferden und Rindern bekannt. Der Anbau von Futtermitteln und die Umstellung auf Milchwirtschaft nach dem Ersten Weltkrieg trugen zur wirtschaftlichen Steigerung bei. 1915 verbesserte der Bau einer Bahnstrecke die Marktbedingungen.
(Kern, A. 1976, S. 186ff.)
Historie
Erster Weltkrieg: Während des Krieges musste ein Blasorchester seine Instrumente an die russische Armee abgeben. Später wurde ein neues Orchester gegründet.
Frauenverein: 1926 wurde ein Frauenverein gegründet, der unter anderem Spenden für ein Kriegerdenkmal sammelte. (ERNST, F., S.43ff.)
Literatur/Referenzen
Kern, A. (1976): Heimatbuch der Bessarabiendeutschen
Ernst, F. (1984): Friedenstal in Bessarabien. Geschichte einer deutschen Siedlung und ihrer Menschen. (Hrsg.) Erschienen im Eigenverlag. Stuttgart
Friedenstaler Heimatausschuss (1993): Bilderband. Friedenstal. Ein Blick in die Vergangenheit. (Hrsg.) Friedenstaler Heimatausschuss