Landmenge (Hektar) – bei Gründung/bei Umsiedlung
Anfangs 4914 Hektar
später 5560 Hektar (inkl. Steinbruch) (Kern, A. 1976, S. 13 und S. 172ff.)
Bedeutung des Namens
Der Name „Brienne“ erinnert an die Kriegsschule Napoleons und die Niederlage der Korsen durch die Verbündeten im Jahr 1812.
(Kern, A. 1976, S. 181ff.)
Lokalisierung – damals/heute
Brienne lag im damals russischen Bessarabien, im heutigen Moldawien, im Kreis Akkerman. Die heutige Lokalisierung befindet sich in der Nähe der Stadt Bilhorod-Dnistrovskyi.
Gründerfamilien
Die ersten Siedler kamen aus dem königlich-preußischen Bezirk Bomberg und zogen 1814 nach Bessarabien. Diese wurden von Alexander I. zur Besiedlung Bessarabiens eingeladen. Die Familie des Wanderschulzen Krüger führte die ersten Siedler an. Später kamen auch Schwaben aus dem Chersonischen hinzu.
Einwohner
Einwohner 1930: 1.640 Deutsche / 43 Andere
Einwohner 1940: 1.820 Deutsche / 23 Andere (Kern, A. 1976, S. 172ff.)
Anzahl der Familien Umsiedlung
82 Siedlerfamilien bei der Gründung, 84 Familien vor der Umsiedlung. (Kern, A. 1976, S. 13 und S. 181ff.)
Karte
Dominante Sprache und Mundart
Die Gründer sprachen Plattdeutsch, ähnlich wie die Arzisern. 1833 kamen schwäbische Siedler, was zu einem sprachlichen „Krieg“ führte und einen eigenen, nur in Brienne gesprochenen Dialekt zur Folge hatte. (Kern, A. 1976, S. 181ff.)
Glaubensrichtung
Die Kolonie war überwiegend evangelisch-lutherisch. Brienne war Hauptgemeinde des Arziser Kirchspiels und besaß eine eigene Kirche, deren Bau 1852 abgeschlossen wurde.
(Kern, A. 1976, S. 181ff.)
Hauptbeschäftigung
Die Hauptbeschäftigung der Brienner war die Landwirtschaft, insbesondere die Viehzucht, darunter Pferdezucht, die nur von Friedenstal übertroffen wurde. Mit der Einführung der Milchviehzucht und dem Aufbau einer Molkerei (Danemarca) stieg auch die Bedeutung der Milchproduktion. Die Landwirtschaft war geprägt von Schwarzerde, ideal für den Anbau von Getreide. (Kern, A. 1976, S. 181ff.)
Literatur/Referenzen
Kern, A. (1976): Heimatbuch der Bessarabiendeutschen
Weitere Literatur
Ziebart, A. (1967): Brienne – Bessarabien. 1816-1966. 150 Jahre. (Hrsg.) Erschienen im Eigenverlag. Ludwigsburg
Wälz, E. et al. (1991): Bilderband Brienne Bessarabien. 175 Jahre. (Hrsg.) Selbstverlag