Heimatgemeinde
Bessarabien-Logo
Bessarabien­deutscher
Verein e.V.
Dobrudscha-Logo

Borodino

Kirche Borodino/Ukraine

Gründungsjahr

1814 (Kern, A. 1976, S.13)

Siedlungsnummer

1

Kreis

Akkerman (Kern, A. 1976, S.263)
Borodino
Borodino

Landmenge (Hektar) – bei Gründung/bei Umsiedlung

7148 Hektar bei Gründung

7612 Hektar vor Umsiedlung (Kern, A. 1976, S.263)

Bedeutung des Namens

Der Name Borodino erinnert an die Schlacht bei Borodino (1812) zwischen den russischen Truppen und Napoleons Armee. Der Ort wurde nach der Schlacht benannt, die als Wendepunkt im Russlandfeldzug Napoleons gilt (Kern, A. 1976, S.272; Höger, E. et al. 1982, S.11FF.).

Lokalisierung – damals/heute

Damals: Im südwestlichen Bessarabien, nahe der Grenze zum heutigen Moldawien, in einer Region mit vielen anderen deutschen Siedlungen.

Heute: Das Gebiet liegt in der heutigen Südmoldau. Es heißt Budschak/Бородіно und liegt in der Ukraine, Rajon Tarutyne.

Gründerfamilien

64 Familien aus Württemberg

9 Familien aus Baden

18 Familien aus Westpreußen

22 Familien aus Mecklenburg

2 Familien aus Sachsen (Kern, A. 1976, S.272; Höger, E. 1989, S.15FF.)

Einwohner

1930: 2.468 Deutsche / 117 Andere

1940: 2.719 Deutsche / 44 Andere (Website)

Anzahl der Familien Umsiedlung

1940: 119 Familien (Kern, A. 1976, S.13)

Karte

Möchten Sie externe Inhalte von GoogleMaps laden?

Besonderheiten der Kolonie

Gründung: 1814 als eine der ersten deutschen Siedlungen in Bessarabien.

Der ursprüngliche Name war „Saok“, benannt nach dem Fluss. Der Name wurde später zu „Alexander“ und schließlich zu „Borodino“, um an den Sieg über Napoleon zu erinnern (Höger E. et al. 1982).

Wirtschaft: Die Landwirtschaft war stark auf Getreideanbau, Viehzucht und später auch auf Soja und Rizinus fokussiert. Die Pferdezucht war besonders wichtig, mit 1.200 Pferden und insgesamt 2.879 Schafen und 515 Kühen im Jahr 1939 (Kern, A. 1976, S.272).

Kulturelle Besonderheiten: Die Borodinoer waren bekannt für ihre Gesangsfreudigkeit und hatten einen Kulturverein namens „Heilbronn“ (1928) mit einer Bücherei und Chören (Kern A. 1976, S.272).

Kirchliche Bedeutung: Die Borodinoer Kirche war eine der ältesten und größten in der Region, mit 750 Sitzplätzen (Kern A. 1976, S.272).

 

Dominante Sprache und Mundart

Schwäbisch: Aufgrund der Mehrheit der Siedler aus Württemberg dominierte der schwäbische Dialekt, der auch im Alltag verwendet wurde (Höger, E. et al. 1982).

Glaubensrichtung

Evangelisch: Die Siedlung war stark von evangelischen Christen geprägt, was sich in der Bedeutung der Kirche und dem kirchlichen Leben widerspiegelte (Kern, A. 1976, S.272).

Hauptbeschäftigung

Landwirtschaft: Der Hauptwirtschaftszweig war der Ackerbau, insbesondere der Anbau von Weizen, Gerste, Mais und später Soja. Zusätzlich war die Viehzucht, vor allem Pferdezucht, ein wichtiger Sektor (Kern, A. 1976, S.272).

Literatur/Referenzen

Kern, A. (1976): Heimatbuch der Bessarabiendeutschen

Höger, E. et al. (1982): Heimatbuch Borodino und Friedrichsfeld. Neuhofen.

Weitere Literatur

Höger, E. (1989): 175 Jahre Borodino. 1814 bis 1989. Borodino und Neu-Borodino (Bessarabien). (Hrsg.) Geiger-Verlag. Horb am Neckar