Landmenge (Hektar) – bei Gründung/bei Umsiedlung
- 1816: 8449 Deßjantinen (circa 912,5 Hektar)
- 1940: 9320 Deßjantinen (circa 996 Hektar) KERN, A. 1976, S. 13 & 263ff.
Bedeutung des Namens
Der Name „Beresina“ wurde nach der Niederlage Napoleons an der Beresina im Jahr 1812 gewählt, um an den dramatischen Rückzug und die entscheidende Schlacht zu erinnern. Zuvor nannten die Moldauer das Dorf „Rotunda“, was „rundes Dorf“ bedeutet, aufgrund der zentralen Platzierung der Kirchen, Schulen und des Rathauses. Quelle: BECKER, J. 1967, S. 27 und KERN, A. 1976, S. 267ff.
Lokalisierung – damals/heute
Damals: In Bessarabien, heute in der südlichen Ukraine, nahe dem Ort Tarutino.
Gründerfamilien
137 Familien gründeten die Kolonie. 72 Familien stammten aus Württemberg und 65 Familien aus Preußen (insbesondere aus Polen, Baden, Bayern, Mecklenburg und anderen deutschen Regionen).(Becker, J. 1967, S. 27)
Einwohner
1930: 2.396 Deutsche / 392 Andere
1940: 2.653 Deutsche / 314 Andere
Quelle: Website und KERN, A. 1976, S. 263ff.
Anzahl der Familien Umsiedlung
137 Familien (ursprünglich bei Gründung), vor der Umsiedlung 1940 waren es etwa 2.653 Deutsche und 314 Nichtdeutsche.
Quelle: Kern A. 1976, S. 263ff.
Karte
Besonderheiten der Kolonie
- Beresina war eine Kronsgemeinde bei der Gründung.
- Das Dorf war rechteckig angelegt und hatte eine zentrale Struktur mit drei Hauptstraßen und sechs Querstraßen, in deren Mitte sich Kirche, Schule und Rathaus befanden.
- Das wirtschaftliche Leben war geprägt von Ackerbau, Weinbau und Viehzucht, später auch intensiver Milchwirtschaft.
- Das Dorf wuchs durch den Bau der Eisenbahn und die Ansiedlung von Geschäften um 1914.
- Ein weiterer Wald wurde 1934 gepflanzt.
- Missernten und Krankheiten (wie Cholera 1831 & 1855) haben die Geschichte der Kolonie begleitet.
- Beresina war von der deutschen evangelischen Kirche geprägt, die bis 1930 über mehrere Bildungs- und Versammlungsstätten verfügte. Quelle: KERN, A. 1976, S. 267ff., 263ff.
Dominante Sprache und Mundart
Die dominante Sprache war Deutsch, mit einer spezifischen deutschen Mundart, die sich aus den Ursprungsgebieten der Siedler, wie Württemberg und Preußen, ableitete. Quelle: BECKER, J. 1967, S. 27
Glaubensrichtung
Evangelisch, im kirchlichen Umfeld der evangelischen Kirche des Kirchspiels Klöstitz. Quelle: KERN, A. 1976, S. 263ff.
Hauptbeschäftigung
Die hauptsächliche wirtschaftliche Tätigkeit war der Ackerbau und Weinbau. Im späteren Verlauf gewann die Viehzucht und vor allem die Milchwirtschaft durch verbesserte Rassenzucht an Bedeutung.Quelle: KERN, A. 1976, S. 267ff.
Literatur/Referenzen
Kern, A. (1976): Heimatbuch der Bessarabiendeutschen
Becker, J. (1967): Beresina – eine bessarabiendeutsche Gemeinde. (Hrsg.) Verlag Eduard Krug. Bietigheim
Weitere Literatur
Höger, E. (1989): 175 Jahre Borodino. 1814 bis 1989. Borodino und Neu-Borodino (Bessarabien). (Hrsg.) Geiger-Verlag. Horb am Neckar